Wie erreichbar willst du sein?
Update 04/21: Die Intelligente Erreichbarkeit ist ab sofort für satellite Plus User in der App verfügbar.
Nehme ich einen dienstlichen Anruf um 19.21 Uhr an, wenn ich eigentlich schon im Feierabend bin? Wieviel Zeit darf vergehen, bis ich auf eine WhatsApp-Nachricht antworte, wenn mein Gegenüber schon die zwei blauen Häkchen gesehen hat? Müssen wir eigentlich immer und permanent erreichbar sein? Ganz sicher kann es keine allgemein gültige Antwort auf diese Fragen geben, denn schlussendlich ist das Maß an gewünschter Erreichbarkeit hochindividuell.
Das Thema Erreichbarkeit ist für uns als Mobilfunk-App natürlich naheliegend und superspannend. Mit einem neuen Feature für satellite Plus können User jetzt ihre individuelle Erreichbarkeit in der App einstellen und verwalten.
Ich spreche mit Melanie (Community Managerin) und Christian (Dev) über die neue Erreichbarkeitsfunktion. Es geht um Erreichbarkeitsprofile, innovative Ideen für den sonst ziemlich eingestaubten DND-Modus und die Frage, wie aus Erreichbarkeit zukünftig sogar “Intelligente Erreichbarkeit” wird.
Kevin: Ich habe ja in diesem Monat neu als Community Manager bei satellite angefangen. Dabei ist mir direkt aufgefallen, dass bei uns im Team viel über das Thema Erreichbarkeit gesprochen wird. Wie erreichbar wollt ihr eigentlich sein?
Melanie: Als Community Managerin muss ich sehr gut erreichbar sein, manchmal gefühlt 24/7. Für Kundenanfragen, aber natürlich auch für die Kollegen. Eigentlich warte ich immer darauf, dass mein Handy klingelt oder ich eine Nachricht bekomme. Ich entscheide aber trotzdem sehr bewusst, wann ich einen Anruf entgegennehme, ob es gerade passt oder ich lieber zurückrufe. Privat nehme ich übrigens selten Anrufe direkt an. Ich bin eher eine Zurückruferin. Ich habe z.B. auch sämtliche Benachrichtigungen auf dem Smartphone ausgeschaltet. Ich bekomme keine Push-Nachricht darüber, ob mich jemand bei WhatsApp angeschrieben hat. Offensichtlich habe ich den Wunsch selber bestimmen zu können, wann mich jemand anspricht und wann nicht. Wie ist das denn bei dir?
Kevin: Ich habe für mich klare Regeln aufgestellt. Ab 18 Uhr schalte ich meine berufliche Erreichbarkeit ab.
Melanie: Echt? So klassischer Feierabendmodus?
Kevin: Ja, wirklich. Klar, privat kann man mich fast immer erreichen, aber auf den beruflichen Kanälen will ich eigentlich das Zeichen setzen, dass ich ab einem bestimmten Zeitpunkt zumindest telefonisch nicht mehr erreichbar bin. Das finde ich wirklich wichtig, um abschalten zu können. Deswegen habe ich bei satellite das Erreichbarkeitsprofil “Feierabend” erstellt, bei dem direkt die Voicemail rangeht und ich auch nicht auf dem Screen sehe, dass jemand anruft. Ich nutze satellite ja beruflich. Auf meiner privaten Nummer bin ich dann aber weiterhin erreichbar. Und da erhalte ich aber natürlich auch Push-Benachrichtigungen aufs Handy, wenn mal eine massive Telefoniestörung auftreten sollte.
Christian: Mein meistgenutztes Erreichbarkeitsprofil heißt “Sport”. Ich hab es bis vor kurzem noch genutzt, aber leider sind jetzt die Fitnessstudios wegen Corona geschlossen. Aber das ist mein Moment, wo ich abschalten möchte. Da schiebe ich den Regler nach ganz links, damit alle Anrufe direkt auf die Voicemail gehen. Ansonsten habe ich auch ein Profil fürs Wochenende. Da soll es nur leise klingeln und ich möchte auf dem Screen sehen, wer mich anruft. Wenn ich es höre entscheide ich spontan, ob ich den Anruf annehme oder nicht.
Kevin: Wie kam es überhaupt dazu, dass wir die Erreichbarkeitsprofile entwickelt haben?
Melanie: Na ja, es gibt ja bestimmte Funktionen, die ein Telefonieprodukt einfach mitbringen muss, z.B. einen Anrufbeantworter. Auch die Möglichkeit, sein Telefon in einen DND-Modus zu schalten, gehört dazu. Wir sind ja im permanenten Austausch mit unserer Community und der Wunsch satellite mal auf stumm schalten zu können, kam immer wieder auf. Deswegen sind wir das angegangen.
Kevin: Wie habt ihr dann losgelegt?
Melanie: Bevor wir ein neues Feature entwickeln, fragen wir unsere User oft, was sie von der Idee halten. Unser Produktstratege Marcel und ich haben also Interviews geführt und daraus wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Zum Beispiel, dass viele ihre Nummer geschäftlich nutzen und sagen: “Okay, ich bin jetzt im Feierabend und möchte nicht erreichbar sein, wenn ich abends auf dem Sofa sitze.” Viele haben sich auch gewünscht, dass sie auf einem Blick sehen, wer anruft und was der Grund des Anrufes ist. Fast am wichtigsten war es allen, dass sie sich nicht wahninnig lang mit irgendwelchen Einstellungsmöglichkeiten beschäftigen müssen, sondern dass es einfach und möglichst automatisiert funktioniert.
Kevin: Wie habt ihr die Erkenntnisse zur Erreichbarkeit dann in den Entwicklungsprozess übertragen?
Christian: In einem sogenannten Design Studio. Mit dieser Methode haben wir zusammen im Team die Erkenntnisse aus den Interviews verdichtet. Der kreative Prozess und das Brainstorming zu dem Thema Erreichbarkeit war ganz wichtig. Wir hätten auch einfach einen DND-Toggle in die App bauen können. Aber das ist ja nicht der Anspruch den wir an unsere App haben. Wir wollen Mobilfunk neu denken und das ganze Thema Telefonie revolutionieren. Deswegen haben wir im Design Studio erarbeitet, wie wir die Erreichbarkeit so bauen können, dass es cool und intuitiv ist und Spaß macht, die Funktion zu nutzen.
Kevin: Ich finde den Slider sehr praktisch. Viele Optionen stehen zur Auswahl, sind aber sehr einfach und logisch bedienbar.
Melanie: Wir wollen, dass die Nutzer wie auf einer Skala ganz bequem entscheiden können, wie erreichbar sie sein wollen. Manchmal will man vielleicht nur so teil-erreichbar sein. Also haben wir irgendwann verstanden, dass Erreichbarkeit etwas sehr Graduelles ist und es nicht ausreicht nur zwei Optionen – erreichbar oder nicht erreichbar – anzubieten.
Christian: Für die Klick-Dummys stand das Slider-Konzept auch noch gar nicht. Wir hatten am Anfang ganz viele Toggles mit Einstellungsmöglichkeiten, sodass der Nutzer alles einzeln konfigurieren konnte. Dann ist uns ziemlich schnell aufgefallen, dass viele von den Kombinationsmöglichkeiten keinen Sinn ergaben. Wenn man z.B. gar nicht erreichbar sein will, braucht man auch keinen Klingelton. Wir haben das dann so verdichtet, dass nur noch vier sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten aller Feature übrig blieben und da kamen wir dann auf den Slider. Dort kann man jetzt total einfach auf vier Stufen einstellen, wie stark man erreichbar sein möchte.
Kevin: Mit Siri Kurzbefehlen können jetzt schon intelligente Automationen eingestellt werden. Können die Erreichbarkeitsprofile auch einbezogen werden?
Christian: Mit den Siri Kurzbefehlen kann jede App kleine Bausteine bereitstellen, mit denen Aktionen in der App ausgeführt werden. Sobald ein Erreichbarkeitsprofil in satellite angelegt wird, kann dieses über die Kurzbefehl-App aktiviert oder deaktiviert werden. So kann der Nutzer diesen Baustein in seine Automatisierung einbauen. Und da gibt es sehr viele Möglichkeiten. Er kann zum Beispiel konfigurieren, wenn er sein Handy ans Ladegerät ansteckt, dass ein bestimmtes Profil aktiviert wird. Man kann also richtig mächtige Automatisierungen erstellen und wir bieten den Baustein an. Das ist unser erster Schritt in Richtung Automatisierung und intelligente Erreichbarkeit.
Kevin: Was planen wir denn noch in der Zukunft für die Erreichbarkeitsfunktion?
Melanie: Wir wollen die “Erreichbarkeit” zur “Intelligenten Erreichbarkeit” weiterentwickeln. Und da kommen wir zu den Themen, die Chris gerade schon angesprochen hat: Automatisierung und auch künstliche Intelligenz. Wir wollen den Erreichbarkeitsprofilen zeitnah weitere Funktionen hinzufügen. Zum Einen wirst du deine Erreichbarkeit zeitbasiert einstellen können. Außerdem ist eine GPS-basierte Erreichbarkeit geplant. Also wenn ich z.B. im Fitnessstudio bin, möchte ich, dass meine satellite Nummer sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält. Oder vielleicht möchte ich sehr stark erreichbar sein, wenn ich auf Arbeit bin, damit ich keinen Anruf verpasse.
Kevin: Gibt’s denn für die Funktionen der Intelligenten Erreichbarkeit einen Zeitplan?
Christian: Bei satellite nach konkreten Release-Zeitplänen zu fragen, ist immer spannend ... (lacht) Ich kann dir nicht sagen, wann das alles in der App landen wird. Den festen Tag X haben wir nicht. Aber es sind Features, die wir jetzt nacheinander abarbeiten und für die es auch schon erste Prototypen gibt.
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